Aargauer Konferenz der Religionen

Israelitische Kultusgemeinde Baden Verband Aargauer Muslime Reformierte Landeskirche Aargau Römisch-Katholische Kirche im Aargau Christkatholische Landeskirche Aargau

Jahrestreffen der Aargauer Konferenz der Religionen in der Moschee Tulipan, Reinach



Text und Foto:
Claudia Daniel-Siebenmann


Interreligiöser Austausch beim Besuch der Moschee Tulipan in Reinach (von links): Liridon Racaj (Präsident der Moschee Tulipan), Halil Ademi (Imam der Moschee Tulipan), Halit C. Duran (Präsident des Verbands Aargauer Muslime, VAM), Luc Humbel (Präsident des Kirchenrats der Römisch-Katholische Landeskirche im Aargau), Ernst Blust (Präsident des Kirchenrats der Christkatholische Landeskirche des Kantons Aargau), Raphael Weisz (Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden), Christoph Weber-Berg (Präsident des Kirchenrats der Reformierten Landeskirche Aargau).

Die Aargauer Konferenz der Religionen (AKOREL) traf sich am 8. November 2022 zum Jahrestreffen in Reinach. Neben dem Austausch zu aktuellen Themen stand dabei die Besichtigung der Moschee Tulipan auf dem Programm.

Die Aargauer Konferenz der Religionen (AKOREL) setzt sich seit ihrer Gründung im Januar 2014 dafür ein, das Vertrauen und das friedliche Zusammenleben der Religionen im Kanton Aargau zu fördern, gemeinsame, interreligiöse und aktuelle Anliegen mit staatlichen Stellen zu besprechen und die Öffentlichkeit sachlich und differenziert über religiöse Inhalte und Traditionen zu informieren. Zu dem Gremium gehören der Verband Aargauer Muslime, die Israelitische Kultusgemeinde Baden und die drei Aargauer Landeskirchen (Römisch-Katholische Landeskirche zusammen mit dem Bischofsvikariat, Reformierte Landeskirche, Christkatholische Landeskirche), vertreten durch ihre jeweiligen Kirchenrats- bzw. Verbandspräsidenten.

Beim Jahrestreffen am 8. November 2022 stand der Austausch zu aktuellen Themen im Zentrum: die Sicherheit jüdischer Synagogen, die Möglichkeit muslimischer Seelsorge, das 150-Jahr Jubiläum der Christkatholischen Kirche im Aargau, die Kirchenreform der Reformierten Kirche im Aargau oder die Reise nach Rom zur Vereidigung der neuen Schweizergardisten im Mai 2023.

Im Anschluss an die Sitzung führten Liridon Racaj, Präsident der Moschee Tulipan, und Imam Halil Ademi durch die Moschee. Der eindrückliche Bau, der in Rekordzeit dank Spenden und Fronarbeit erstellt wurde, umfasst ein öffentliches Restaurant und einen Kinderbereich. Das Zentrum ist jedoch der Gebetsraum, der die gleichen Abmessungen wie die Kaaba in Mekka hat. Im Inneren des Gebetsraumes zeigt sich, wie eng die drei Religionen (Judentum, Christentum, Islam) miteinander verwandt sind. Auf den Säulen, die die Decke des Gebetsraumes tragen, stehen die Namen der Erzengel und der Propheten: angefangen von Erzengel Gabriel sind in dieser Reihe unter anderem Abraham, Moses, und Jesus zu finden. Auf Abraham als biblischen Stammvater beziehen sich alle drei Religionen. Moses, der wichtigste Prophet des Judentums, wird auch im Islam als Prophet verehrt, ebenso wie Jesus. Verwandt und in vielen Punkten dennoch grundverschieden sind die drei Religionen. Grundlage für tolerantes Miteinander ist die feste Verwurzelung im jeweils eigenen Glauben. Ein interreligiöser Austausch soll die Unterschiede zwischen den Religionen nicht aufheben, sondern das gegenseitige Verständnis fördern. Im kommenden Jahr wird das Jahrestreffen der AKOREL in der Synagoge Baden stattfinden.


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